Ich kenne alle Wendungen in der Deutschen Sprache, die hier aufgeführt sind. In Bezug auf "kein Problem" unterstütze ich /ablativ/ in ihrer ersten Mitteilung vom 05.11.2015.
Ich denke aber, dass die verwendeten Texte bei mir, wobei ich bereits mehr als 58 Lenze zähle, unterschiedliche Gefühle hervorrufen.
Wenn ich mich bedanke und jemand sagt mir darauf "Bitte", "Bitte sehr", "Bitte schön", "Gern geschehen" oder gar "Bitte schön, gern geschehen!" und auch "Das kam von Herzen!" und der Gesichtsausdruck ist auch positiv bis fröhlich, dann hat das immer eine sehr warme Komponente und stellt eine positive Beziehung zwischen mir und der anderen Person her. Vielleicht auch, weil ich das so von meiner Mutter gehört habe und sie damit stets zum Ausdruck gebracht hat, das es ihr vom Herzen kam. Da hat mir mein Danke immer noch besonders gut getan und ich habe gesehen, dass sich mein Gegenüber gefreut hat, dass ich mich bedankt habe. So halte ich es auch mit meinem Ehepartner und meinen Kindern.
Wenn mir jemand ironisch oder mit verächtlichem Gesicht oder verächtlicher Sprache das selbe sagt, dann kann das verletzend und auch verletzend gemeint sein.
Wenn ich mich bedanke und jemand teilt mir mit: "Nichts zu danken!", "nicht dafür", "da nicht für", "keine Ursache", "nicht nötig" und auch die Variante "kein Problem", dann verursacht das bei mir immer einen kleinen inneren Knacks. Dann empfinde ich, dass mein Danke abgetan wurde und auch nicht akzeptiert wurde. Das ist für mich eine viel kältere Variante. Dabei habe ich stets ein schlechtes Gefühl und ich habe kein Empfinden, dass mein Gegenüber zu mir eine Beziehung hergestellt hat. Das empfinde ich so, als wenn mir jemand direkt sagt: "Von dir will ich keinen Dank." oder "Von dir will ich nicht einmal ein Dank hören, weil mir das nichts wert ist!" Daher empfinde ich es als rüde und sogar verletzend. Das muss nicht so gemeint sein. Aber ich habe jedes Mal dieses negative Gefühl, wenn mir jemand mein Danke so zurückwirft.
Diese Art der negativen Begegnung einer Danksagung könnte von einer Unterwürfigkeit gegenüber höher gestellten Personen aus dem Mittelalter oder noch früherer Zeit herrühren. Wobei ich das nicht wissenschaftlich belegen kann. Als Untertan versuchte man vielleicht dem Höhergestellten sich als unterwürfig darzustellen und ihm zu sagen, "Du brauchst mir nicht zu danken!" Im Sinne von, das ist meine Pflicht. Da wir aber jetzt alle gleichwertig sind, unabhängig von Bildung, Position oder Geisteszustand, kann ich das heute nicht mehr akzeptieren, sollte das die Herkunft dieser negativen Antwort auf ein ernst gemeintes "Danke schön!" sein. Auch, wenn ich von jemanden als höher betrachtet werden würde und das eine Antwort deshalb so verfasst werden würde, würde mich das kränken. Denn ich bin nicht höher gestellt, selbst dann nicht, wenn ich eine höhere Position besetzen sollte.
Ich habe gelernt, dass Dankbarkeit ein wichtiger Bestandteil jeder Beziehung ist. Ich denke, dass Dankbarkeit, unabhängig davon, ob sie mit Worten gesagt oder von einem kleinen Kind mit einem freudigen Lächeln gezeigt oder wie von einem vierjährigen Neffen, mit einem richtigen Freudentanz aufgeführt, das Herz dessen, der gegeben hat oder der etwas getan hat, belohnt und erfreut. Das verdient eine positive Reaktion.
Liebe Grüße und herzlichen Dank für eure Beiträge!
Eure Dana
